Motivationsentwicklung in universitären Lehrveranstaltungen: Der Einfluss des emotionalen Erlebens und der Seminarform

Förderung:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektleitung:

Prof. Dr. Doris Lewalter

Projektbeschreibung:

Ziele der Studie

Ziel dieser, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Studie ist es, mit Hilfe einer längsschnittlich angelegten Vergleichsstudie die Entwicklung von Interessen und einer intrinsischen motivationalen Orientierung im Rahmen universitärer Lehrveranstaltungen zu untersuchen. Dazu wird ein Vergleich zwischen Projektseminaren und dozentengeleiteten Seminaren durchgeführt. Auf der Basis interessen- und motivationstheoretischer Annahmen wird davon ausgegangen, dass der motivationale Entwicklungsverlauf durch das emotionale Erleben der Studenten während der Lehrveranstaltung bzw. der Lerntätigkeit wesentlich beeinflusst wird. Mit dem Forschungsvorhaben werden daher folgende Zielstellungen verfolgt:

 
Die erste Fragestellung befasst sich mit der Entwicklung von Interessen und motivationalen Orientierungen im Verlauf eines Projektseminars bzw. eines dozentengeleiteten Seminars, die sich über 2 Trimester (6 Monate) erstrecken. Es soll untersucht werden, welche Veränderungen und Schwankungen diese motivationalen Variablen in beiden Seminarformen erfahren.

  • Wie verändern sich das inhaltliche Interesse und die motivationale Orientierung der Studenten im Verlauf des Projektseminars bzw. des dozentengeleiteten Seminars?


Die zweite Fragestellung bezieht sich auf  den potentiellen Einfluss des emotionalen Erlebens auf diese motivationalen Faktoren:

  • Lassen sich empirische Belege für die Annahme finden, dass das emotionale Erleben, definiert durch die drei "basic needs" der Selbstbestimmungstheorie, einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Interessen und der intrinsischen Motivation ausübt?


Die dritte Fragestellung bezieht sich auf  die Gestaltung von Lernumgebungen, die diese förderlichen emotionalen Erlebensqualitäten ermöglichen können und damit mittelbar zu einer Förderung von inhaltlichen Interessen und einer intrinsischen motivationalen Orientierung beitragen. Der Vergleich erfolgt zwischen Projektseminaren und dozentengeleiteten Seminaren, die sehr deutliche Unterschiede in Hinblick auf die generelle Gestaltung der Lern-/ Arbeitssituation und die Rolle des Dozenten/der Dozentin aufweisen (s.o.). So begleitet und unterstützt der Dozent/die Dozentin bei einem Projektseminar die Lernenden bei der selbständigen Erarbeitung und Durchführung eines kleinen Forschungsprojektes zu einem selbstgewählten Thema/Fragestellung. Der Dozent/die Dozentin hat bei diesem Seminarkonzept eine beratende Funktion. Bei den fortlaufend stattfindenden Projektbesprechungen unterstützt er/sie die Studenten bei ihrer Arbeit, gibt Hilfestellungen und konstruktives Feedback. Auf Grund der fortlaufenden Besprechungen ist der Kontakt zu den einzelnen Studenten relativ eng. Im dozentengeleiteten Seminar ist die Aufgabe des Dozenten/der Dozentin dagegen sehr viel stärker durch das Präsentieren und geleitete Erarbeitenlassen von Lerninhalten in der Seminargruppe geprägt. Der Kontakt zu den einzelnen Lernenden dürfte im Mittel weniger intensiv ausfallen, ebenso verfügen die Studenten vermutlich über deutlich geringere Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten in Hinblick auf die Lerninhalte und ihre Lernhandlungen. Die dritte Fragestellung bezieht sich daher auf folgende Sachverhalte:

  • Welchen Einfluss hat die Gestaltung der Lehr-Lern-Situation (Projektseminar vs. dozentengeleitetes Seminar) auf die Interessen und die motivationale Orientierung der Studenten?
  • Gilt dieser Einfluss der Seminargestaltung für alle Studenten in gleicher Weise oder ist er in hohem Maße von den persönlichen motivationalen Voraussetzungen und Einstellungen der Studenten abhängig?


Die vierte Fragestellung befasst sich mit den Auswirkungen von Interessen und motivationalen Orientierungen auf den Lernerfolg der Studenten:

  • Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Interesse und der intrinsischen Motivation der Studenten und dem subjektiven bzw. objektiven Lernerfolg bezüglich der Fach-, Methoden-, Lern- und Sozialkompetenzen?

 

Letzte Aktualisierung (Monday, 22. October 2007)